Eigentlich sollten die Auspuffgase 2012 nicht mehr als Abtriebsspender missbraucht werden. Doch die Formel 1-Teams haben trotz des verscharften Reglements Wege gefunden, die hei?e Luft aerodynamisch zu nutzen. Die FIA kundigte nun an, fur 2013 noch einmal nachzubessern.
Bei allen Diskussionen um den Mercedes DRS-F-Schacht ist das Thema Auspuff zuletzt fast ein wenig in den Hintergrund getreten. Es ist aber nur noch eine Frage der Zeit, bis es auch in diesem Bereich wieder zum Streit unter den Teams kommt. Bisher haben die Regelhuter von der FIA alle Losungen abgenickt. Das Reglement scheint noch langst nicht ausgereizt. Die Endrohr-Varianten werden in Zukunft wohl noch extremer werden.
"Wir wissen alle, dass unsere neuen Regeln nicht 100 Prozent effektiv sind", gibt Rennleiter Charlie Whiting im offiziellen FIA-Magazin "Inmotion" zu. "Das ist ein klassischer Fall davon, dass man einmal erfundene Dinge nicht einfach wieder vergessen kann. Die Ingenieure wissen, dass man aus diesem Bereich Nutzen ziehen kann und dass es sich immer noch lohnt, hier zu entwickeln."
Die extremste Auspufflosung hat aktuell McLaren zu bieten. Obwohl die Endrohre mit einer Neigung von mindestens zehn Prozent nach oben zeigen mussen, haben es die cleveren Kopfe aus Woking geschafft, die Abgase in den unteren Teil des Hecks zu dirigieren. Mit einem kleinen Schacht wird die Stromung genau dorthin geleitet, wo man sie die Ingenieure hinhaben wollen - namlich nach au?en auf die kleinen Flugelchen an der Bremsbeluftung.
Red Bull und Sauber sind einen etwas anderen Weg gegangen, um die hei?e Luft nach unten zu drucken. Die Seitenkasten sind so geschickt geformt, dass der Abgasstrahl durch die Umgebungsstromung abwarts gelenkt wird. Durch ein physikalisches Prinzip, den so genannte Coanda-Effekt, bleiben die hei?en Gase danach praktisch an der Verkleidung kleben und "flie?en" direkt auf das untere Heckflugelelement, wo sie Abtrieb produzieren.
450 Liter Luft pro Sekunde schie?en bei Vollgas mit 850 km/h aus den Endrohren. "Auf dieses Geschenk kannst du nicht verzichten", erklart Mercedes-Ingenieur Aldo Costa. Alle Teams, die zum Saisonauftakt noch keine effiziente Losung am Auto hatten, werden wohl spatestens zu den Testfahrten in Mugello vor dem Europa-Auftakt in Barcelona nachgerustet haben. Force India hat bereits ein entsprechendes Paket angekundigt. Uber Ferrari gibt es in Italien Geruchte, dass man die Sauber-Losung nachbauen will.
Obwohl der Auspuff-Paragraf im technischen Reglement von einem Absatz auf eine ganze Seite angewachsen ist, muss die FIA dem Treiben der Teams machtlos zuschauen. Von der Grundannahme, dass die Abgase gar nicht mehr als aerodynamisches Hilfsmittel missbraucht werden durfen, ist man schon langst abgeruckt.
"Wir haben keine Ahnung, wie gro? der aerodynamische Nutzen der einzelnen Losungen ist", gibt Whiting zu. "Es interessiert uns auch nicht. Solange alle Varianten mit den Regeln im Einklang sind. Wir konnen deshalb auch nicht sagen: 'Das ist zu viel, oder das ist okay.' Mit dem neuen Reglement wollten wir solche Diskussionen verhindern. Bisher war alles, was wir gesehen haben, legal."
Nach Schatzung von Whiting haben die Teams bereits 20 Prozent von dem zuruckgeholt, was sie im Vorjahr durch die Nutzung des Auspuffgase gewonnen hatten. Die FIA-Experten wissen, dass es dabei nicht bleiben wird. Abhilfe schaffen nur verscharfte Regeln. "Ich vermute, dass wir da 2013 noch einmal nachbessern mussen", kundigte Whiting schon jetzt an. Die FIA will sich im Kampf gegen die Ingenieure also nicht so einfach geschlagen geben.
In unserer Fotogalerie haben wir noch einmal die verschiedenen Auspuff-Versionen der Teams im Uberblick.
Bei allen Diskussionen um den Mercedes DRS-F-Schacht ist das Thema Auspuff zuletzt fast ein wenig in den Hintergrund getreten. Es ist aber nur noch eine Frage der Zeit, bis es auch in diesem Bereich wieder zum Streit unter den Teams kommt. Bisher haben die Regelhuter von der FIA alle Losungen abgenickt. Das Reglement scheint noch langst nicht ausgereizt. Die Endrohr-Varianten werden in Zukunft wohl noch extremer werden.
"Wir wissen alle, dass unsere neuen Regeln nicht 100 Prozent effektiv sind", gibt Rennleiter Charlie Whiting im offiziellen FIA-Magazin "Inmotion" zu. "Das ist ein klassischer Fall davon, dass man einmal erfundene Dinge nicht einfach wieder vergessen kann. Die Ingenieure wissen, dass man aus diesem Bereich Nutzen ziehen kann und dass es sich immer noch lohnt, hier zu entwickeln."
Die extremste Auspufflosung hat aktuell McLaren zu bieten. Obwohl die Endrohre mit einer Neigung von mindestens zehn Prozent nach oben zeigen mussen, haben es die cleveren Kopfe aus Woking geschafft, die Abgase in den unteren Teil des Hecks zu dirigieren. Mit einem kleinen Schacht wird die Stromung genau dorthin geleitet, wo man sie die Ingenieure hinhaben wollen - namlich nach au?en auf die kleinen Flugelchen an der Bremsbeluftung.
Red Bull und Sauber sind einen etwas anderen Weg gegangen, um die hei?e Luft nach unten zu drucken. Die Seitenkasten sind so geschickt geformt, dass der Abgasstrahl durch die Umgebungsstromung abwarts gelenkt wird. Durch ein physikalisches Prinzip, den so genannte Coanda-Effekt, bleiben die hei?en Gase danach praktisch an der Verkleidung kleben und "flie?en" direkt auf das untere Heckflugelelement, wo sie Abtrieb produzieren.
450 Liter Luft pro Sekunde schie?en bei Vollgas mit 850 km/h aus den Endrohren. "Auf dieses Geschenk kannst du nicht verzichten", erklart Mercedes-Ingenieur Aldo Costa. Alle Teams, die zum Saisonauftakt noch keine effiziente Losung am Auto hatten, werden wohl spatestens zu den Testfahrten in Mugello vor dem Europa-Auftakt in Barcelona nachgerustet haben. Force India hat bereits ein entsprechendes Paket angekundigt. Uber Ferrari gibt es in Italien Geruchte, dass man die Sauber-Losung nachbauen will.
Obwohl der Auspuff-Paragraf im technischen Reglement von einem Absatz auf eine ganze Seite angewachsen ist, muss die FIA dem Treiben der Teams machtlos zuschauen. Von der Grundannahme, dass die Abgase gar nicht mehr als aerodynamisches Hilfsmittel missbraucht werden durfen, ist man schon langst abgeruckt.
"Wir haben keine Ahnung, wie gro? der aerodynamische Nutzen der einzelnen Losungen ist", gibt Whiting zu. "Es interessiert uns auch nicht. Solange alle Varianten mit den Regeln im Einklang sind. Wir konnen deshalb auch nicht sagen: 'Das ist zu viel, oder das ist okay.' Mit dem neuen Reglement wollten wir solche Diskussionen verhindern. Bisher war alles, was wir gesehen haben, legal."
Nach Schatzung von Whiting haben die Teams bereits 20 Prozent von dem zuruckgeholt, was sie im Vorjahr durch die Nutzung des Auspuffgase gewonnen hatten. Die FIA-Experten wissen, dass es dabei nicht bleiben wird. Abhilfe schaffen nur verscharfte Regeln. "Ich vermute, dass wir da 2013 noch einmal nachbessern mussen", kundigte Whiting schon jetzt an. Die FIA will sich im Kampf gegen die Ingenieure also nicht so einfach geschlagen geben.
In unserer Fotogalerie haben wir noch einmal die verschiedenen Auspuff-Versionen der Teams im Uberblick.